Giftige Sternbilder
Wenn auch viele dem Sternzeichen Skorpion besondere Bedeutung beimessen, werden doch sehr viel weniger das Sternbild selbst je gesehen haben. Nur im Hochsommer zieht es tief über den Süd-Horizont, wird aber wegen der langen Tageshelligkeit erst etwa eine Stunde vor Mitternacht sichtbar. Und schon nach zwei Stunden ist der giftige Himmelsgast, der einst den Orion tötete, schon wieder komplett verschwunden.
Besser sichtbar, aber wegen seiner großen Ausdehnung schwerer zu erkennen ist das Sternbild Schlangenträger. Etwa vom 30. November bis zum 18. Dezember wandert die Sonne durch dieses Sternbild - viel länger, als durch den benachbarten Skorpion...
Pegasos, das geflügte Ross, zieht im Herbst (allerdings rücklings) hoch über den Süd-Himmel.
Antares ist der hellste Stern im Sternbild Skorpion und ca. 554 Lichtjahre von uns entfernt.
Ein Skorpion soll bei Phaetons Fahrt mit dem Sonnenwagen die Pferde erschreckt haben, worauf sie scheuten, der Wagen stürzte und die Welt in Brand geriet.
Die Sagen zum Skorpion sind jedoch variantenreich, bringen ihn aber zumeist mit Orion in Verbindung: Jagdgöttin Artemis (wahlweise Erdgöttin Gaia) sandte einen Skorpion, um den Jäger Orion zu töten, weil er alle wilden Tiere töten wollte.
Auch Apollon steht im Verdacht, aus Eifersucht über die Liebschaft des Orion zu Artemis diesen mit einem Skorpion getötet zu haben. Aus Reue über den Tod seines Freundes versetzte er ihn an den Himmel.
Hera wiederum soll Orion wegen der Vergewaltigung der Merope mit einem Skorpion getötet haben. Am Nachthimmel jedenfalls stürzt Orion im Westen vom Firmament, sobald der Skorpion im Osten aufgeht.
Ras Alhague ist der hellste Stern im Sternbild Schlangenträger und ca. 49 Lichtjahre von uns entfernt.
Apollon hatte seine Geliebte Koronis aus Eifersucht erschossen. Sterbend offenbarte sie Apollon, schwanger von ihm zu sein. Voll Reue rettete er zumindest das Kind, den Asklepios und ließ ihn vom weisen Zentauren Chiron aufziehen, der ihn auch in der Heilkunst unterwies. Andere Legenden berichten von einer Schlange, die ihm ihr Wissen weitergab. Jedenfalls vervollkommnete er seine Fähigkeiten derart, dass er schließlich auch den Tod bemeistern konnte. Als er aber tatsächlich einen Toten wiedererweckte, tötete Zeus ihn wegen dieser Anmaßung. Zur Ehre für seine große Kunst wurde er jedoch als Gott der Heilkunst in den Olymp aufgenommen und - als Sternbild Schlangenträger - am Himmel verewigt.
Sirrah ist der hellste Stern im Sternbild Pegasus und ca. 97 Lichtjahre von uns entfernt.
Medusa war die jüngste und vielleicht schönste der Gorgonenschwestern. Als sie aber im Tempel der Athene mit Poseidon die Keuschheit verletzte,
erzürnte die Göttin und verwandelte Medusa in eine schlangenhaarige Kreatur, deren Entstellung alle weiteren Annäherungen verhindern sollte; doch trug sie bereits den Pegasos in sich.
Als Perseus jedoch im Auftrag König Akrisios' Medusa tötete, indem er ihr den Kopf abschlug, wurde Pegasos befreit und entstand als geflügeltes Pferd aus dem Blut seiner Mutter. Bellerophon fing das Flügelross ein und schwang sich mit ihm zum Olymp auf. Zeus jedoch sandte eine Bremse, die Pegasos stach. Das Ross scheute und warf Bellerophon ab. Pegasos flog weiter zum Olymp und trägt seither die Blitze des Zeus.
Die Sternbilddarstellungen auf dieser Seite stammen von Stellarium, einem kostenlosen und quelloffenen Planetarium für ihren Rechner. Es zeigt einen realistischen 3D-Himmel, so wie man ihn mit bloßem Auge, Fernglas oder Teleskop sehen kann.